Der Prozess gegen Jan Philipp Jae­necke, wegen seines Angriffes auf den Sprecher der Wohnrauminitiative letzten Sommer, geht diesen Mittwoch, den 25.05.2016 um 12:00 Uhr, in seinen zweiten Verhandlungstag.

Zu dem ersten Termin waren zahlreich Menschen gekommen und hatten bei Kaffee und Kuchen vor dem Gerichtsgebäude eindeutig Stellung gegen rechte Gewalt bezogen, ob nun durch Burschenschaften oder von rechten Bewegungen wie dem Freundeskreis Thüringen/Südniedersachsen.

Der Prozess verlief vorhersehbar, Jae­neckes Anwalt probierte die Glaubwürdigkeit des Geschädigten zu untergraben und die schwere Knieverletzung die er erlitten hatte auf frühere Kniebeschwerden zurück zu führen. Die Aussagen der Zeugen waren interessant, jedoch konnte u.a. der Hausmeister der Verdensia sich plötzlich weder daran erinnern den Angriff beobachtet, noch eine Aussage über diesen bei der Polizei getätigt zu haben. Trotz solcher spontaner Gedächtnislücken konnte der Anwalt des Geschädigten ein klares Bild des Angriffs zeichnen und den Versuchen der Gegenseite, das Ganze als bloßen unglücklichen Unfall abzutun, erfolgreich entgegen argumentieren.

Interessant ist allerdings die Reaktion des Gerichts und der Polizei auf diesen Prozess. In jüngster Vergangenheit wurden schon Prozesse gegen linke Personen wegen angeblicher Beleidigung in den Saal B25 verlegt, in dem eine Sicherheitsscheibe das Publikum von dem Verhandlungsraum trennt, und von massiver Polizei Präsens in und um den Gerichtsaal begleitet. Die hier verhandelte rechtspolitisch motivierte Tat scheint hingegen uninteressant zu sein. Auch deswegen ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen erscheinen um auf die politische Dimension dieser Verhandlung aufmerksam zu machen!

Bei diesem zweiten Termin wird nun lediglich eine letzte Zeugin vernommen werden, die mit ihrer Aussage noch einmal letzte Unklarheiten beseitigen soll.

Jae­necke selbst war zu dem Prozess flankiert von drei Kameraden aus dem Freundeskreis erschienen und auch wieder von diesen abgeholt worden. Glücklicherweise konnte aber keiner seiner Begleiter in den Gerichtssaal, da alle Plätze frühzeitig durch linke Aktivist*innen gefüllt worden waren. Das hoffen wir nun diesen Mittwoch wiederholen zu können und rufen erneut dazu auf, auch zum zweiten Verhandlungstag zahlreich zu erscheinen und diesen zu begleiten und zu beobachten.

11:30 Uhr - Amtsgericht Göttingen - Am Maschmüh­len­weg 11 - Saal B15