Sri Lanka, die Perle des indischen Ozeans, liegt circa 30 km Südlich von Indien. Die Insel beherbergt zwei Völker unterschiedlicher Kultur, Religion und Ethnie. Singhalesen im Süden und Westen und Eelamtamilen im Norden und Osten der Insel leben seit jeher territorial abgegrenzt voneinander. Vor Ankunft der Kolonialisten existierten das tamilische Königreich und das singhalesiche Königreich, die jedoch im Rahmen der Kolonialisierung von den Briten zu einer Administrationseinheit zusammengeführt wurden.

Diese Verwaltungsstruktur wurde auch nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1948 nicht rückwirkend umgeändert. Die Folge ist die bis heute andauernde Unterdrückung und der Völkermord der Eelamtamilen seitens der chauvinistisch, national geprägten singhalesischen Regierung. Kontinuierliche Gewalttaten der srilankischen Regierung gegenüber den Tamilen sind seit 1948 in regelmäßigen Abständen zu verzeichnen. Der srilankische Präsident beendet die Gleichstellung der Tamilischen Sprache und begann mit der Benachteiligung in der Sprache, Bildung und Arbeit. Zahlreiche tamilische Beamten verloren dadurch ihren Arbeitsplatz. Tamilen entgegnen der Ungerechtigkeit mit friedlichen Protesten und Hungerstreiks, die jedoch zumeist blutig niedergeschlagen wurden. Es kommt zu ständigen Übergegriffen gegen das eelamtamilische Volk.

Im Juli 1983 erreichten die Gewaltübergriffe einen Höhepunkt, als über 3000 Tamilen auf offener Straße verfolgt und getötet wurden. Parallel dazu wurden tamilische Häuser und Geschäfte angezündet und zerstört. Hundetausende Tamilen fliehen ins Ausland. Der bewaffnete Widerstand war somit ein unausweichlicher Schritt, um das tamilische Volk vor der Ausrottung zu schützen. Beide Kriegsparteien haben 30 Jahre lang heftige Kämpfe geführt. Der 30 Jahre andauernde Bürgerkrieg wurde ohne Rücksicht auf Zivilisten im Jahr 2009 durch das sri-lankische Militär mithilfe von ausländischer Hilfe blutig niedergeschlagen. Laut internen UN Berichten sollen über 70.000 tamilische Zivilisten getötet worden sein. Der Bischof der Region Mannar zählt 146.000 spurlos verschwundene Menschen.

Die Tamilen leben heute in ständiger Angst vor Verschleppungen, Vergewaltigungen und Besitzbeschlagnahmungen. Die Welt-Gemeinschaft schweigt über einen im 21. Jahrhundert ausgeübten Genozid. Eine internationale Kriegsuntersuchung hat bis heute nicht stattgefunden. Die Tamilen fordern daher eine internationale unabhängige Untersuchung der Geschehnisse, sowie der gegenwärtigen Situation und die Bestrafung der Beteiligten am Genozid der Eelamtamilen.


| 18.06.14 | 19 Uhr | Uni im ZHG 102 |
Veranstaltet von:
Tamil Youth Organisation - Göttingen
Verband der Studierenden aus Kurdistan - YXK Göttingen
Unterstützt durch die Rote Hilfe E.V. OG Göttingen