Am Samstag den 22. Oktober demonstrierten Anhänger des rechtsextremen „Freundeskreis Thüringen/Niedersachen“ in Duderstadt. Die Polizei setze mehrere Hundert Beamte ein um der Gruppe den Weg zu bereiten. An mehrere Stellen gelang es Antifaschist*Innen auf die Strecke zu kommen und diese gewaltfrei zu besetzen. Der Verlauf der Demonstration musste daraufhin gekürzt und umgeleitet werden. Trotzt des friedlichen Ausgangs ging die Polizei am Ende der Demonstration mit Gewalt gegen die Teilnehmer der Gegenproteste vor mit Schlagstöcken und Faustschlägen ging die Polizei gegen die friedlichen Blockaden vor obwohl die Demonstration bereits weiter gezogen war dabei wurden mehrere Personen verletzt. Bereits im Vorfeld der Demonstration wurde eine Person von Polizisten so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungswagen abtransportiert werden musste. Der Abtransport wurde von der Polizei behindert um angeblich noch die Personalien der schwer Verletzen Person aufnehmen zu können. Die Polizei nahm ihre gewalttätigen Übergriffe dann zum Anlass um nach eigenen Angaben 15 Ermittlungsverfahren einzuleiten.

Als Rote Hilfe OG Göttingen möchten wir alle Betroffenen bitten, sich möglichst zeitnah bei uns zu melden, sollten sie Post von Polizei oder Staatsanwaltschaft erhalten. Das gilt auch für Personen die im Nachhinein Post wegen einer der anderen Aktionen gegen den Freundeskreis dieses Jahr erhalten haben, da wir es für wichtig halten, diese gemeinsam zu sammeln, um zu dokumentieren wie die Polizei gegen antifaschistische Aktionen vorgeht.

Die offene Sprechstunde findet jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19:30 im Rote Hilfe Haus in der Lange-Geismar-Straße 3 statt. Nächster Termin ist der kommende Mittwoch am 2.11.2016.

Solidarische Grüße

Rote Hilfe Göttingen

Wir möchten euch herzlich einladen, zur Buchvorstellung "Das Prinzip Solidarität" zu kommen!

Mittwoch, 19.10. | 19:30 | Roter Buchladen

Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD

Am 2. Juni 1967 wurde der Kommunarde Fritz Teufel in West-Berlin bei den Protesten gegen den Besuch des persischen Diktators Shah Reza Pahlevi um 19.59 Uhr inhaftiert. Danach gründete sich in der Stadt eine Rechtshilfe. In Anlehnung an die gleichnamige Hilfsorganisation der KPD in der Weimarer Republik sollte sie sich zu Beginn der 70er Jahre in die Rote Hilfe transformieren. Etwa 100 Gruppen der Roten Hilfe in der Bundesrepublik und West-Berlin organisierten in den 70er Jahren die Solidarität mit hunderten von Inhaftierten aus dem linken Spektrum und den von der staatlichen Repression Bedrohten. Das ist das Anliegen der auch heute noch existenten Roten Hilfe. Eine Reihe von AurorInnen gibt in „Das Prinzip Solidarität – Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD“ in zwei Bänden einen Einblick in die neuere Geschichte dieser vom Staatsapparat immer mal wieder verfolgten Organisation.

Der Herausgeber Markus Mohr wird das Buch vorstellen. Er ist Mitglied der RH e.V. und verfasst auch andere Bücher zur Geschichte des Linksradikalismus in der BRD.

Die Lesung wird veranstaltet von der OG Göttingen und dem Hans-Litten-Archiv.

PS: Am 19.10.findet die Sprechstunde wie gewohnt statt.

Am Samstag den 21.05.2016 hielt der rechtsextreme sogenannte „Freundeskreis Thüringen Südniedersachen eine Kundgebung am Göttinger Bahnhof ab. Gegen diese offensichtliche Provokation demonstrierten den Tag über mehr als 500 Menschen. Dabei kam es zu einem Versuch den Platz vor dem Bahnhof symbolisch zu besetzen. Einige DemonstrantI*nnen lief auf den abgesperrten Platz und versuchten sich in der Mitte hinzusetzen. Die Polizei ließ die Situation sofort eskalieren und setze ohne Vorwarnung Schlagstöcke, Pfefferspray und Tränengas ein. Die Reizstoffe wurden großflächig angewendet sodass auch Personen die Hinter den Absperrungen standen verletzt wurden. In der Pressemitteilung der Polizei nennt die Polizei als Begründung für den Einsatz der Zwangsmittel, dass PolizeibeamtI*nnen von vermummten Personen angegriffen worden sein. Das eigentliche Ziel der Aktion, den Platz friedlich zu besetzen wird nicht einmal erwähnt sondern von gezielten Angriffen gegen die auf dem Platz befindlichen Polizeikräfte gesprochen. Die Personen bewegten sich allerdings nur auf den Platz zu und wurden sofort von Seiten der Polizei angegriffen, dabei wurde nicht einmal der Versuch einer Deeskalation unternommen.

Dieser Einsatz fiel in den Einstand des neuen Polizeipräsidenten in Göttingen. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem kompromisslosen und brutalen Vorgehen und der Amtseinführung gibt kann Jede*r selbst entscheiden. Interessant erscheint außerdem die Tatsache, das es seit kurzen eine Sonderermittlungsgruppe bei der Göttinger Polizei gibt, die sich mit der laut Polzei, verschärften Gewalt gegen Burschenschaftler beschäftigen soll. Während die Polizei links also genauere hinschaut scheint das rechte Auge mal wieder blind zu sein.

Solltet ihr von den Vorfällen am Samstag oder generell wegen eurer politischen Arbeit Probleme bekommen haben, könnt hr euch gerne an uns wenden.

Unsere Sprechstunde ist immer jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat im Rote Hilfe Haus in der Langen-Geißmarstr. 3 um 19:30 statt.

Der nächste Termin ist der kommende Mittwoch 01.06.2016.

Solidarität ist eine Waffe!

Rote Hilfe OG-Göttingen

Am 14. Mai 2016 wurde Yu an der Pyramiden-Blockade im Lausitzer Braunkohleabbaugebiet während der Ende Gelände Aktionstage festgenommen. Seitdem sitzt sie in U-Haft in der JVA Luckau-Duben. Ihr wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Da sie die Angabe ihrer Personalien verweigert, wurde Haftbefehl wegen Fluchtgefahr erlassen. Die Staatsanwaltschaft hat die Durchführung eines Schnellverfahrens beantragt, um sie möglichst schnell verurteilen zu lassen. Nun steht der Prozesstermin fest: Die Hauptverhandlung wird am 9. Juni 2016 um 10:00 im Amtsgericht Cottbus in der Thiemstrasse 130 in Cottbus stattfinden. Der Prozess ist öffentlich und wir freuen uns über solidarische Unterstützung! Jedoch müsst ihr euch auf intensive Personalienkontrolle und das eventuelle fotokopieren der Personalausweise durch das Gericht vorbereiten, wenn ihr mit ins Amtsgericht wollt. Vor und während des letzes Prozess gegen eine Klimaaktivistin in Cottbus gab es starke Repression gegen Prozessbeobachter*innen.

Schreibt Yu: Unbekannte Person „Yu“ | 174/16/3 JVA Luckau-Duben | Lehmkietenweg 1 | 15926 Luckau

Mehr Infos auf http://lautonomia.blogsport.eu/

Der Prozess gegen Jan Philipp Jae­necke, wegen seines Angriffes auf den Sprecher der Wohnrauminitiative letzten Sommer, geht diesen Mittwoch, den 25.05.2016 um 12:00 Uhr, in seinen zweiten Verhandlungstag.

Zu dem ersten Termin waren zahlreich Menschen gekommen und hatten bei Kaffee und Kuchen vor dem Gerichtsgebäude eindeutig Stellung gegen rechte Gewalt bezogen, ob nun durch Burschenschaften oder von rechten Bewegungen wie dem Freundeskreis Thüringen/Südniedersachsen.

Der Prozess verlief vorhersehbar, Jae­neckes Anwalt probierte die Glaubwürdigkeit des Geschädigten zu untergraben und die schwere Knieverletzung die er erlitten hatte auf frühere Kniebeschwerden zurück zu führen. Die Aussagen der Zeugen waren interessant, jedoch konnte u.a. der Hausmeister der Verdensia sich plötzlich weder daran erinnern den Angriff beobachtet, noch eine Aussage über diesen bei der Polizei getätigt zu haben. Trotz solcher spontaner Gedächtnislücken konnte der Anwalt des Geschädigten ein klares Bild des Angriffs zeichnen und den Versuchen der Gegenseite, das Ganze als bloßen unglücklichen Unfall abzutun, erfolgreich entgegen argumentieren.

Interessant ist allerdings die Reaktion des Gerichts und der Polizei auf diesen Prozess. In jüngster Vergangenheit wurden schon Prozesse gegen linke Personen wegen angeblicher Beleidigung in den Saal B25 verlegt, in dem eine Sicherheitsscheibe das Publikum von dem Verhandlungsraum trennt, und von massiver Polizei Präsens in und um den Gerichtsaal begleitet. Die hier verhandelte rechtspolitisch motivierte Tat scheint hingegen uninteressant zu sein. Auch deswegen ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen erscheinen um auf die politische Dimension dieser Verhandlung aufmerksam zu machen!

Bei diesem zweiten Termin wird nun lediglich eine letzte Zeugin vernommen werden, die mit ihrer Aussage noch einmal letzte Unklarheiten beseitigen soll.

Jae­necke selbst war zu dem Prozess flankiert von drei Kameraden aus dem Freundeskreis erschienen und auch wieder von diesen abgeholt worden. Glücklicherweise konnte aber keiner seiner Begleiter in den Gerichtssaal, da alle Plätze frühzeitig durch linke Aktivist*innen gefüllt worden waren. Das hoffen wir nun diesen Mittwoch wiederholen zu können und rufen erneut dazu auf, auch zum zweiten Verhandlungstag zahlreich zu erscheinen und diesen zu begleiten und zu beobachten.

11:30 Uhr - Amtsgericht Göttingen - Am Maschmüh­len­weg 11 - Saal B15